Narrenfreunde Linzgau

Am 07.01.2000 wurden die „Narrenfreunde Linzgau“ unter dem damals amtierenden Vorstand Kurt Blaser in der Randenhalle Rengetsweiler gegründet. Hierzu gehörten die Gründungsmitglieder Narrenverein Altheimer Drachen e.V., Narrenverein Herdwanger Eselohren e.V., die Fohlenhofer Galgenrösser Selgetsweiler, der Narrenverein Randenmale Rengetsweiler e.V. und der Narrenverein Hilb-Hex Kalkreute Spöck e.V.. Im Jahr 2011 wurden die „Narrenfreunde Linzgau“ um den Narrenverein Kehlbachratten Otterswang 1996 e.V. erweitert.

Es wurde festgelegt, dass die Narrenfreunde sich jährlich drei Mal treffen. Die erste Sitzung findet jeweils am dritten Mittwoch nach dem Aschermittwoch statt. Die Narrenfreunde Linzgau sind eine Zweckgemeinschaft, die sich gegenseitig unterstützen möchte und verzichteten hierbei auch auf eine Satzung.


drachen

Seit uralten Zeiten erzählt man sich in Altheim die Geschichte vom feurigen Drachen, der nachts über das Dorf hinwegflog und auf dem Drachenstein Rast machte. Zwei Burschen sollen ihn sogar gesehen haben – ein Funkenflug, der bis heute weiterlebt!

1986 erhob sich die Sage erneut und wurde zur stolzen Fasnachtsfigur der Altheimer Drachen. Die Drachen toben, begleitet vom Elferrat, den Narreneltern und dem Narrenpolizisten durch die Straßen.


eselohren

Schon vor vielen Jahrhunderten stand Herdwangen im Lehen des Klosters Petershausen bei Konstanz. Wie überall mussten auch die Herdwanger ihren „Zehnt“ entrichten – und das trotz bescheidener Güter. So zogen die Bauern mit schwer beladenen Eseln Richtung Petershausen, um ihre Abgaben zu leisten.

Die Klosterbrüder erkannten sie schon von weitem und riefen spöttisch: „Da kommen die Herdwanger Eseltreiber – die Eselohren!“ Bald wurde dieser Name zum Sinnbild des Dorfes. Selbst Reisende, die Herdwangen durchquerten, hängten einen Zipfel ihres Taschentuchs aus dem Wagen – als Zeichen der berühmten „Eselohren“.

Und so lebt die alte Geschichte bis heute weiter – nicht als Bürde, sondern als närrisches Erbe, das in der Fasnacht mit Stolz und Augenzwinkern gefeiert wird.


galgenroesser

Die Galgenrösser aus Selgetsweiler sind eine Narrenzunft im Hegau. Ihre handgeschnitzten Masken erinnern an das treue Ross, einst Weggefährte des Menschen.

Das bunte Blätzlehäs trägt besondere Symbolik:

  • Rot für vergossenes Blut,
  • Schwarz für Trauer,
  • Braun für den Ackerboden,
  • Grau für den Schweiß der Arbeit.

Der Galgen im Namen steht für das Ende der alten Verbindung zwischen Mensch und Pferd – dargestellt durch den Strick mit sieben Knoten am Hals des Narren.


Aus dem Waldgebiet „Randen“ bei Rengetsweiler stammt die Sage vom geheimnisvollen Randenmale. Man erzählte sich, dass ein kleines Männlein nachts aus dem Wald ins Dorf schlich – ein närrischer Schreck, der die Kinder nach Hause treiben sollte.

Zur Fasnetszeit aber wurde das Männlein zum Spaßmacher: Es kam ins Dorf, um zu berichten, wer übers Jahr etwas „gebozget“ hat, wem ein lustiger Streich widerfuhr oder wer von wem auf die Schippe genommen wurde.

So lebt die Sage bis heute weiter – nicht als Furcht, sondern als närrisches Symbol, das die Fasnacht mit Witz und Augenzwinkern bereichert.


Da durch Otterswang der Kehlbach fließt und sich dort die Ratten tummeln, war der Name schnell geboren: Kehlbach-Ratten!

Mit viel Herzblut entstand das erste Narrenhäs: grau-schwarz gepunkteter Plüsch, eine Kapuzenjacke mit Schwanz und dazu die schwarze Tuchmaske. Bald war der Verein gegründet und die Ratten zogen los – Kinder wie Erwachsene fanden Freude am närrischen Treiben.

Schon bald rollte der erste Rattenwagen durch die Straßen. Mit Spritzwasser und Konfetti bewaffnet mischen sie die Umzüge auf und bringen närrische Stimmung ins Dorf.